Ludwig Streicher
# Lebenslauf

 

 

 
 
1920   Ludwig Streicher wird am 26. Juni in Wien geboren.

Sein Vater Franz Xaver Streicher war Musiklehrer, Kapellmeister und Gastwirt in der Niederösterreichischen Gemeinde Ziersdorf im Weinviertel. Seine Mutter Katharina war eine tüchtige Gastwirtin.

Der Grossvater väterlicherseits hieß auch Ludwig Streicher. Er war Baumeister, Ziegelofenbesitzer und Gastwirt in Ziersdorf und der Errichter des Jugendstil-Ballsaales dem heutigen Konzerthaus- Weinviertel in Ziersdorf.

Erster Geigenunterricht bei seinem Vater in dessen Musikschule, anschließend bei einem anderen Lehrer in der näheren Umgebung.

Otto Krumpöck, Kontrabassist im Wiener Staatsopernorchester, ein Musikerfreund des Vaters Franz Xaver, rät diesem, während eines Besuches in Ziersdorf, den nun vierzehnjährigen Ludwig Kontrabass studieren zu lassen.

     
1934   Inskription im Fach Kontrabass an der Akademie für Musik in Wien. Schüler von Johann Krump und Karl Schreinzer
     
1938   Zum erstenmal Substitut im Orchester der Wiener Staatsoper
     
1940   Abschluss des Studiums in Wien, mit "ausgezeichnetem Erfolg"
    Probespiel in Wien für einen Kapellmeister vom Staatstheater Krakau, der junge Kräfte für sein Orchester anwerben will
     
    Antritt der Stelle im Staatsorchester Krakau als erster Solokontrabassist am 1. September 1940
     
    Beginn des Violoncello-Studiums beim polnischen Cellisten und Pablo Casals-Schüler Mikulsky
     
ca. 1942/43   nach lediglich zwei Jahren Cellostudium und erfolgreichem Probespiel übt Streicher die wohl bis dato einmalige Doppelfunktion des Solokontrabassisten und des stellvertretenden Solocellisten je nach Bedarf aus.
     
    Erste solistische Auftritte mit dem Kontrabass im Rahmen von sogenannten "Lazarettbetreuungen"
     
1942   Während eines Konzertaufenthaltes der Berliner Philharmoniker in Krakau unter Hans Knappertsbusch nützt LS die Möglichkeit dem Orchester vorzuspielen. Unmittelbar danach wird ihm ein Vertrag angeboten, den er aber nicht annehmen kann.
     
1944   Einrückung zum Militär im Oktober
     
    Russische Kriegsgefangenschaft
     
1945   Flucht aus russischer Gefangenschaft und – nach einem Gewaltmarsch aus der Ost-Slowakei (alleine zu Fuß) – Rückkehr nach Ziersdorf im Mai
     
1945   Völlig unvorbereitet, ohne eigenes Instrument, gewinnt LS das Probespiel für eine vakante Stelle an der Wiener Staatsoper am 10. August
     
1946   Mitglied der Wiener Philharmoniker
     
1954   Stimmführer der philharmonischen Kontrabass-Gruppe
     
1958   Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle
     
1962   Verleihung des Titels "Professor" durch den Österreichischen Bundespräsidenten
     
April 1966   Erstes öffentliches Recital in Wels mit duchschlagendem Erfolg, Grundstein für die internationale Karriere als Kontrabass-Vituose: "Von Wels in die Welt" (O-Ton LS)
     
1966   Lehrer für das Hauptfach Kontrabass an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien
     
März 1967   Aufnahme der ersten Schallplatte ("Musikalische Raritäten für Kontrabass" bei Amadeo - Österreichische Schallplatten Aktiengesellschaft ) zusammen mit seinem damaligen Pianisten und Freund Max Valicek (Franz Schmidt - Schüler)
     
1973   Ernennung zum "Ordentlichen Hochschulprofessor"
     
1973   Beendigung seiner Orchestertätigkeit bei den Wiener Philharmonikern am 31. August
     
1976   "Bottesini-Abend" im Brahmssaal des Wiener Musikvereins. Am Flügel: Hans Peter Schily am 10. Dezember
     
1998/99   Beendigung der Lehrtätigkeit an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst
     
2003   Ludwig Streicher stirbt nach langer Krankheit am 11. März. Sein Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof in Wien.