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Erinnerungen an Musik-Schauplätze
prägender Natur
von Reinhold Aumaier
erschienen am: 5.
9. 2003 in der Wiener
Zeitung
[
] In der Akademie für Musik und darstellende Kunst in der
Johannesgasse im Herzen Wiens war eine Kontrabass-Stunde angesagt. Wir
standen zu viert um den Meister seines Faches herum. Er steckte mitten
in seiner Solokarriere mit Auftritten von Norwegen bis Südafrika,
hatte eben erst Abschied von den Philharmonikern genommen und war auf
seine Art der geborene Lehrer schöpferisch durch und durch
sowie neuen Erkenntnissen nie abgeneigt, was die nicht leichte Handhabung
des mannshohen Instrumentes anbelangt.
Er, Prof. Ludwig Streicher, stand also da, erzählte vielleicht von
einem seiner Solo-Auftritte im monegassischen Fürstenhaus
und plötzlich überkam es ihn. Ein Griff zu Bogen samt Instrument,
und den verzückt und dankbar lauschenden Studiosi ging Ravels Pavane
pour une Infante défunte ins eine Ohr hinein und beim anderen
wohl lebenslang nicht mehr hinaus. [
]
Reinhold Aumaier, geb. 1953, Mitarbeiter
der Wiener Zeitung, lebt als Schriftsteller und Musiker in
Wien. Sein Buch Zündstoff (Resistenz Verlag, Linz, Wien)
wurde auf Platz 8 der ORF-Bestenliste Die Bücher des Monats
September [2003] platziert.
Verleihung des Alfonso
X.-Ordens an Ludwig Streicher durch den spanischen Kultusminister
Luis Alberto de Cuenca im Dezember 2000.
Bericht aus Der Standard vom 15. 12. 2000.
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